Das kann ja heiter werden!

 

Die Sonne strahlte von einem wolkenlosen Himmel. Wir sassen mit den Jungs und der ersten Ladung Gepäck in der kleinen Seilbahn, die uns in die Nähe des Häuschens mit der grünen Tür bringen sollte.

 

Ich konnte vor Glück kaum mehr an mich halten. So fühlt es sich also an, wenn Träume Wirklichkeit und von der Frühlingssonne beschienen werden!!

 

Tapfer verbrachte Erich die nächsten Stunden damit, auch noch den Rest des Gepäcks mit der Seilbahn nach oben zu bringen und von da an zum Häuschen zu schleppen.

 

Dann brachte er das Mietauto zurück.

 

 In der Zwischenzeit nützte ich das Tageslicht, um die Spinnen von den Wänden und der Decke zu fegen und mir über die vor uns liegende Nacht Gedanken zu machen.

 

Für den Notfall hatten wir zwei Zelte dabei. Es konnte ja durchaus sein, dass vor uns bereits eine Rattenfamilie eingezogen war. Oder dass die Zimmerdecke doch weniger stabil war, als wir sie in Erinnerung hatten.

 

Aber wir fanden keine Ratten. Und die zwei Matratzen auf den braunen Metallbetten, sahen nicht mal so schlecht aus. Sie schienen fast ungebraucht und anstatt mit billigem Schaumstoff mit wertvollem Pferdehaar gefüllt zu sein. Ich mochte Ponys schon immer.

 

Das Thema „Zelt“ hatte sich inzwischen sowieso erledigt. Nachdem der Vorbesitzer von den vielen Tieren geschwärmt hatte, die wir hier oben würden beobachten können, waren die Jungs eingeschüchtert. „Und was machen wir wenn uns die Hirsche in der Nacht mit ihrem Geweih aufspiessen?“ fragt unser Jüngster mit weit aufgerissenen Augen.

 

So schliefen wir dann auf den zwei alten Eisenbetten, dicht aneinander und in unsere Schlafsäcke gekuschelt. Und das für die ganzen Ferien.

 

Diese kamen aber schon zwei Tage vor der geplanten Abreise zu einem abrupten Ende.

 

Als wir nämlich am fünften Morgen aus dem Fenster schauten, lag draussen mindestens 30 Zentimeter Neuschnee. Mehr davon schwebte vom Himmel.

 

Weil uns das Gas bereits am Tag zuvor ausgegangen war, inszenierten wir ein Frühstück aus trockenen Crackern und einem Resten Milch für die Kinder, und Eiskaffee für die Grossen. Dann packten wir hastig das Nötigste zusammen. Was, wenn die Seilbahn bei Schnee ausser Betrieb war?

 

Bevor wir aber mit Sack und Pack den Heimweg antraten, machten wir uns noch wintertauglich. Wie im Militär gelernt, umwickelte Erich die Füsse der Kinder mit Plastiksäcken, bevor er ihnen in die Turnschuhe half.

 

Im Gänsemarsch stapften wir dem Wald entlang zur Seilbahn. Die Äste der bereits hellgrün belaubten Birken trugen schwer am vielen Schnee.

 

Bei aller Freude am neuen Haus- anfrieren wollten wir dort oben nicht. Erich musste ja wieder Geld verdienen gehen. Schliesslich wollten wir dann irgendwann mal doch noch neue Matratzen kaufen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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